Montag, 11. Mai 2015

Lärm macht krank!

Als Lärm bezeichnet man in der Regel laute und störende Geräusche, die schnell unangenehm werden können. Aber Lärm kann auch richtig krank machen. Und das in doppelter Hinsicht.

So kann Lärm in Abhängigkeit von der Lautstärke und der Einwirkdauer direkt die Sinneshärchen im Innenohr schädigen. Das kennt jeder, der schon einmal im Konzert oder einer Discothek war und am nächsten Morgen ein dumpfes Gefühl und Piepsen im Ohr hatte. Solche Schädigungen erholen sich zwar teilweise wieder, können aber auch dauerhaft bleiben, z.B. bei einem echten Knalltrauma. Auch Lärmarbeiter, die über Jahre in geräuschintensiver Umgebung arbeiten, entwickeln unter Umständen eine Lärmschwerhörigkeit. Als Faustregel gilt: Impulslärm über 105 dB und Dauerlärm über 85 dB sollte vermieden werden, um solchen Schädigungen vorzubeugen.

Auch Fluglärm kann krank machen
Aber Lärm kann auch auf andere Art krank machen, da er unabhängig von der Lautstärke unser Stresssystem aktiviert. Hier kommt es weniger auf die physikalischen Eigenschaften der Geräusche an, sondern eher auf die psychologische Bewertung. Vor allem Autoverkehr, eine Bahnlinie oder ein Flughafen in der Nähe können die Betroffenen stark beeinträchtigen ohne dass die Ohren dabei zu Schaden kommen. Die Ausschüttung von Stresshormenen bewirkt dann aufgrund der engen Verküpfung unseres Hör- und Stressssystems eine allgemein erhöhte Geräuschempfindlichkeit, was den Lärm immer störender erscheinen lässt. Ein echter Teufelskreis. Schützt man sich dann mit Ohrenstöpseln wird das Ganze noch schlimmer, da dies die Geräuschüberempfndlichkeit (Hyperakusis) weiter verstärkt. Besser ist ein Hörtraining, bei dem die Unterdrückung von Geräuschen im Rahmen der zentralen Hörverarbeitung trainiert wird oder eine Verhaltenstherapie bei einer Überempfindlichkeit nur gegen bestimmte Geräusche (Phonophobie). Hierzu gibt es einen Artikel im HNO-Webblog von Dr.Walter: http://webdoc-hno.blogspot.de/2012/05/hortraining.html

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