Mittwoch, 7. Dezember 2016

Heiserkeit - wenn die Stimme nicht mehr will

Stimmstörungen sind sehr häufig und können die unterschiedlichsten Ursachen haben. die beiden wichtigsten sind organische Veränderungen und Funktionsstörungen. Da man selber kaum unterscheiden kann, welche der Ursachen für die Heiserkeit oder Stimmlosigkeit verantwortlich ist, ist bei einer Heiserkeit, die länger als ein paar Tage dauert, eine Kehlkopfuntersuchung beim HNO-Arzt ratsam.

Die wichtigsten Ursachen für organische Stimmstörungen sind Veränderungen der Stimmbänder in Form von Polypen, Ödemen und Tumoren. Hier bringt in vielen Fällen nur eine Abtragung der Veränderung eine nachhaltige Besserung. Diese ist auch dann wichtig, wenn nicht genau klar ist, ob die Veränderung gutartig ist oder nicht.


Harmloses Ödem des linken Stimmbandes bei einem Raucher

Aber auch Lähmungen des Stimmbandnerven, z.B. nach Schilddrüsen-Operationen, führen zu einer Heiserkeit, seltener zu einem Stimmverlust. 

Die wichtigste Funktionsstörung der Stimmbänder ist die Schonhaltung. Beim Sprechen berühren sich die Stimmbänder nämlich, was bei Entzündungen zu einer Verschlechterung führen würde. Um dies zu verhindern brermsen die Stimmbänder vor der Berührung ab und verweigern ihren Dienst, was sich als Heiserkeit bemerkbar macht. Aber auch Stimmüberlastungen durch zu langes oder lautes Sprechen führt zu einer funktionell bedingten Heiserkeit.

Gewichtsverluste, Depressionen oder eine allgemeine Muskelschwäche z.B. im Alter lassen die Stimme ebenfalls schwächeln. Eine eher seltene Ursache für Stimmstörungen sind cortisonhaltige Asthmasprays, da sich das Cortison teilweise auch im Kehlkopf ablagert und dort zu lokalen Schwellungen führen kann und Entzündungen begünstigt.

Genauso unterschiedlich wie die Ursache ist auch die Behandlung. Eine Grundregel gilt aber immer: Wenn die Stimme versagt, sollte man sie nicht mit Gewalt erzwingen, denn dadurch gewöhnt man sich eine falsche Sprechweise mit zu viel Kraftaufwand an und die Heiserkeit kann chronisch werden. In diesen Fällen ist eine Stimmübungsbehandlung beim Logopäden sinnvoll.

Bei organischen Veränderungen kann darüber hinaus häufig eine Operation notwendig sein. Stimmstörungen im Rahmen von Infekten lassen sich mit speziellen Lutschpastillen, antientzündlichen Sprays und Inhalationen behandeln und bei einer überlasteten Stimme helfen Summen und warme Wickel bei der Lockerung der äußeren Kehlkopfmuskulatur.


Sonntag, 18. September 2016

TK erstattet Beratung über Online-Videosprechstunde bei HNO-Ärzten

Warten ist nicht schön und überfüllte Wartezimmer erst recht nicht. Dank datensicherer Verbindungen und moderner Technik muss das nicht sein: Online-Videosprechstunden ermöglichen das Gespräch mit dem Arzt vom Wohnzimmer aus. Das spart Zeit und Nerven und im Zweifelsfall sogar Geld. Denn mittlerweile interessieren sich auch die Krankenkassen für die neuen Behandlungsmöglichkeiten. So startet die Techniker Krankenkasse (TK) am 01.Oktober 2016 ein Pilotprojekt mit den HNO-Ärzten in NRW. Die Vereinbarung sieht vor, dass Patienten mit chronischen Beschwerden wie Allergien, Schnarchen oder Tinnitus einen Termin in der Online-Videosprechstunde machen und sich dort beraten lassen können. Auch Befundbesprechungen sind möglich. Die Kosten für die Online-Videosprechstunde werden komplett von der TK getragen.
 
Aber auch nicht bei der TK Versicherte können den Service nutzen und sich einen Termin für Beratungen und Befundbesprechungen geben lassen. Die Kosten hierfür betragen 25,- Euro.

Für die gute Verbindung und vor allem den sicheren Datenaustausch sorgt die deutsche Plattform Patientus (www.patientus.de)  Voraussetzung für die Teilnahme ist lediglich eine Webcam und ein Mikrofon am Laptop oder PC.

Weitere Informationen zur
Online-Videosprechstunde finden Sie auch auf unser Webseite: http://www.hno-praxis-duisburg.de/online-videosprechstunde.html

Donnerstag, 21. Juli 2016

Wie klingt eigentlich eine akustische Tinnitustherapie?

Unter den Begriff akustische Tinnitustherapie fallen im weiteren Sinne auch ein Hörtraining bei Geräuschüberempfindlichkeit, eine Hörverbesserung bei Schwerhörigkeit und der klassische Noiser, also ein Rauschgenerator in Form eines Hörgerätes. Im engeren Sinne versteht man heute aber eine frequenzspezifische Behandlung, bei der die Tinnitusfrequenz aus einem breitfrequenten Geräusch herausgeschnitten und die Nachbarfrequenzen verstärkt werden. Das funktioniert natürlich nur bei einem tonalen Tinnitus, der seine Frequenz nicht oder nur geringfügig ändert. Bei regelmäßigem Hören wird so ein Tinnitus dann auf neurologischer Ebene - also im Kopf - unterdrückt und im Laufe der Zeit weniger belastend und leiser.

Gleichmäßige, ruhige Geräusche sind dabei besser als Grundgeräusch geeignet als Musik, da sie die entscheidenden Frequenzen zur Hemmung des Tinnitus immer gleichmäßig enthalten und auch hohe Frequenzen oberhalb von 8 kHz behandelt werden können, was bei Musik nicht möglich ist.

Frequenzspektrum einer frequenzspezifischen, akustischen
Tinnitustherapie am Beispiel eines Tinnitus mit 4 kHz




Außerdem werden gleichmäßige Geräusche wie Wasserplätschern oder Rauschen von der Hörverarbeitung viel schneller unterdrückt wenn man sie etwa auf die Lautstärke des Tinnitus einstellt. Man muss also bei der akustischen Tinnitustherapie nicht zuhören, sondern sollte sich im Gegenteil möglichst mit etwas anderem beschäftigen. Und so klingt die akustische Tinnitustherapie dann:




Die eigene Tinnitusfrequenz kann hier bestimmt werden: http://www.mynoise.de/de/tinnitus-analyse.html

Viel Erfolg und gute Besserung!

Montag, 11. Juli 2016

Nasenatmungsprobleme

Die Nase ist der Eingang der Atemwege und reinigt, wärmt und befeuchtet die Atemluft. Sie ist sozusagen die Klimaanlage für die unteren Atemwege. Außerdem spielt sie eine wichtige Rolle bei der Infektabwehr und beherbergt den Geruchssinn. Chronische Nasenatmungsprobleme können daher nicht nur sehr lästig, sondern auch gesundheitsschädigend sein.

Um eine behinderte Nasenatmung erfolgreich behandeln zu können, ist es hilfreich, "Hardware"- von "Software"-Problemen zu unterscheiden.

Hardware:


Die "Hardware" der Nase, also ihr anatomischer Aufbau, besteht aus aus der knöchern-knorpeligen Nasenscheidewand (Septum), die die beide Nasenhaupthöhlen, trennt, den Nasenmuscheln, deren Schwellkörper den Luftstrom durch An- oder Abschwellen regulieren, sowie den Nasennebenhöhlen.


Veränderungen der "Hardware", z.B. eine verkrümmte Nasenscheidewand, dauerhaft vergrößerte Nasenmuscheln oder chronische Schleimhautschwellungen der Nasennebenhöhlen in Form von Polypen können zu einer dauerhaften Nasenatmungsbehinderung aufgrund einer Einengung der Atemwege führen. In diesen Fällen kann eine Nasenoperation sinnvoll sein, die die Atemwege wieder frei macht.

 Die Operationen können teilweise ambulant oder in lokaler Betäubung vorgenommen werden.
  

Software:

Die "Software" der Nase entspricht der Funktion ihrer Schleimhaut, die dafür sorgt, dass die Atemluft  ausreichend befeuchtet und erwärmt wird, dass Staub und Fremdkörper gefiltert und abtransportiert und Viren und Bakterien eliminiert werden. Sie produziert Schleim und kann je nach Erfordernissen an- oder abschwellen und mehr oder weniger gut durchblutet sein.

Störungen der "Sortware" führen zu einer zeitweisen oder dauerhaften Schwellung der Nasenschleimhaut, einer vermehrten Sekretion, Juckreiz oder einer Austrocknung aufgrund fehlerhafter oder verstärkter Reaktionen der Schleimhaut. Ursachen können klimatische Faktoren (Klimaanlagen, Heizungsluft), Medikamente (Blutdruckmittel, Entwässerungsmittel, Antidepressiva, Nasentropfen), Infekte oder Allergien sein. Aber auch hormonelle Einflüsse (Schwangerschaft) und Stressfaktoren („Ich habe die Nase voll“) spielen eine Rolle.

Zur Behebung von Softwareproblemen ist die Wiederherstellung einer regulären Funktion erforderlich. Dies kann z.B. durch eine antiallegische Therapie, das Umstellen von Medikamenten oder eine intensive Nasenpflege geschehen. Auch regulative Therapienverfahren wie die Akupunktur können hier sehr gut helfen. Eine Operation ist dagegen nicht sinnvoll, sondern verschelchtert häufig sogar noch die Beschwerden!!

Vorsicht vor abschwellenden Nasensprays: Sie wirken durch eine Gefäßverengung im Bereich der Nasenmuscheln. Da die Gefäße sich aber anschließend wieder erweitern und die Muscheln um so stärker anschwellen, besteht hier ein hohes Abhängigkeitspotenzial. Abschwellende Nasensprays haben daher bei der Behandlung chronischer Nasenatmungsprobleme nicht zu suchen!

Freitag, 24. Juni 2016

Patienten für neues Bioofeedback-Schwindeltrainig gesucht

Schwindel ist eines der häufigsten Symptome überhaupt und kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen oder zu einer erhöhten Sturzgefahr führen. Da sich nicht jeder Schwindel ursächlich behandeln lässt, ist ein Schwindeltraining zur Unterdrückung der Symptomatik oft der wichtigste Therapiebaustein.

Besonders effektiv sind dabei Biofeedback-Trainingsmethoden. Für ein ganz neues, innovatives Biofeedback-Training, das von Dr.Walter gemeinsam mit der Uni Duisburg und dem Fraunhofer-Institut Duisburg entwickelt wurde, werden jetzt Probanden mit Schwindelbeschwerden und/oder Gleichgewichtsstörungen gesucht. Das kostenlose Training findet unter ärztlicher Aufsicht in der Praxis Dr.Walter, Dr.Sachse statt. In acht aufeinander aufbauenden Trainingseinheiten werden Koordination und Gleichgewicht trainiert und die Trainingsfortschritte dokumentiert.


Schwindeltraining in der Praxis

Interessenten aus dem Raum Duisburg können sich unter 0203-355310 anmelden und Termine vereinbaren. www.hnno-praxis-duisburg.de


Freitag, 22. Januar 2016

Terminservicestellen für Facharzttermine eröffnen ihre Pforten

Es ist so weit: Facharzttermine müssen ab dem 25.01.16 von der KV innerhalb von 4 Wochen vermittelt werden, wenn der Patient bei seinem Facharzt keinen schnelleren Termin bekommt. Dazu muss der Hausarzt allerdings einen Dringlichkeitsvermerk auf die Überweisung machen und der Patient muss sich selbst bei der Terminservicestelle der KV um einen Termin bemühen. Für den Bereich der KV Nordrhein erreichen Sie diese Stelle wie folgt:

Telefonnummer:
 0211 5970 8990

Öffnungszeiten:
Mo, Di, Do und Fr: 8-12 Uhr
Mi: 14-17 Uhr
Mo, Di und Do : 14-16 Uhr

Weitere Informationen für Patienten bzgl. der neuen Regelungen gibt es hier:

https://www.kvno.de/downloads/tss/infoblatt_patienten_tss.pdf

Wie gut, dass das Problem in der HNO nie auftreten kann, denn bei uns in der Praxis gilt nach wie vor: Wer Beschwerden hat, darf kommen! Aktuelle Infos auch unter: http://www.hno-praxis-duisburg.de/home.html