Geräusche
empfindet jeder anders. Den Straßenverkehr wird ein Stadtmensch als weit
weniger störend erbeben, als jemand, der in einer ruhigen Seitenstraße auf dem
Dorf lebt. Grundsätzlich gestaltet sich die Empfindlichkeit bei jedem Menschen anders.
Mit steigendem Alter wächst allerdings die Gefahr, dass das Ohr bereits
geschädigt und damit verwundbarer für Erkrankungen durch Lärm ist. Auch wer
gestresst ist, ist empfindlich für Geräusche. Das kann bis hin zu
Geräuschüberempfindlichkeit führen.
Dr.Uso Walter - HNO-Arzt |
Bei
der sogenannten Hyperakusis, also der Überempfindlichkeit gegenüber Geräuschen,
werden selbst alltägliche Geräusche als unangenehm empfunden. „Bei
audiometrischen Untersuchungen durch den HNO-Arzt oder Hörgeräteakustiker
stellt sich eine Hyperakusis durch eine deutlich erniedrigte
Unbehaglichkeitsschwelle (UBS) dar“, erklärt HNO-Arzt Dr. Uso Walter vom HNOnet
NRW, einem Zusammenschluss niedergelassener HNO-Ärzte. „So werden die Testtöne
bereits mit 50 oder 60 dB – dies entspricht normaler Gesprächslautstärke oder einem
leisen Radio – als unangenehm erlebt.“ Das Gehör selbst weist bei den meisten
Patienten mit Hyperakusis jedoch keine Schäden auf. Der Fehler liegt vielmehr
bei der neurologischen Verarbeitung der Geräusche im Gehirn. Wie bei einem
Verstärker, der falsch eingestellt ist, werden bei der zentralen akustischen
Verarbeitung unwichtige Störgeräusche nicht mehr unterdrückt, sondern
ungefiltert weitergeleitet oder sogar verstärkt. Zwar sind Ursachen noch nicht
vollständig geklärt, das Phänomen tritt jedoch häufig bei einer akustischen
Überlastung oder bei Stress auf. Betroffene geraten schnell in eine negative
Spirale: Lärm macht Betroffenen Stress, Stress verstärkt die
Lärmempfindlichkeit und das löst noch mehr Stressreaktionen aus.
Um dem Teufelskreis aus Stress und Lärm zu
entkommen, ist der Gang zum HNO-Arzt unausweichlich. Die Therapie der Geräuschüberempfindlichkeit
besteht aus einem Hörtraining, bei dem der Betroffene mit angenehmen Geräuschen
zunehmender Lautstärke konfrontiert wird. Hierdurch werden die
Unterdrückungsmechanismen im Bereich der zentralen Hörverarbeitung aktiviert
und im Laufe der Zeit werden auch unangenehme Geräusche erträglich. Umgekehrt
verstärkt eine bewusste Abschottung von akustischen Reizen die
Geräuschüberempfindlichkeit immer mehr. Jegliche Stille gilt es daher zu
vermeiden. „Ein Hörtraining führt praktisch immer zu einer schnellen Besserung
der Symptomatik“, unterstreicht Dr. Walter. „Nach zwei Monaten sind 90 Prozent
der Betroffenen wieder beschwerdefrei.“
Weitere Infos auch unter www.hno-praxis-duisburg.de
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