Freitag, 7. September 2012

Lagerungsschwindel


von Dr.Uso Walter

Der so genannte benigne paroxysmale Lagerungssschwindel (BPLS) ist einer der häufigsten Ursachen für akute Schwindelbeschwerden. Er tritt beim Umdrehen auf eine Seite auf und kann sehr heftig werden, läßt aber auch nach spätestens einer Minute wieder nach. Zwischen den Anfällen sind die Patienten beschwerdefrei.

Ursache sind kleine Kristalle (Otolithen), die sich aus dem Utriculus, einem Teil des Gleichgewichtsorgans, in einen der Bogengänge verirren (=Kanalolithiasis).

Hier werden sie bei bestimmten Bewegungen aufgewirbelt wie Schnee in einer Schneekugel und reizen die Sinneshärchen, was einen heftigen Drehschwindel auslöst. Genau wie bei einer Schneekugel sinken die Kristalle anschließend rasch wieder zu Boden, so dass der Schwindel nachlässt.


Durch bestimmte Lagerungsmanöver lassen sich die Kristalle wieder aus den Bogengängen herausbefördern, so dass der Lagerungsschwindel in aller Regel schnell geheilt werden kann. Wichtig ist dabei die genaue Diagnostik durch den HNO-Arzt, der an den Augenbewegungen während eines Lagerungsmanövers sehen kann, auf welcher Seite und in welchem der drei Bogengänge das Problem besteht. Am häufigsten (ca. 70%) tritt der Lagerungsschwindel des hinteren Bogenganges auf (p-BPLS). Das entsprechende Lagerungsmanöver (Semont-Manöver) zeigt das folgende Video:


1 Kommentar:

  1. Die Kopfhaltung soll beim Umlagern auf die andere Seite nicht verändert werden, so dass man bei der ersten Lagerung zur Decke sieht und bei der 2. Lagerrung auf die Matratze.
    Komme gerade aus der Uniklinik wegen dieser Sache. Lieben Gruß Andreas Baumann

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