Die Nase ist der Eingang der Atemwege und reinigt, wärmt und
befeuchtet die Atemluft. Sie ist sozusagen die
Klimaanlage für die unteren
Atemwege. Außerdem spielt sie eine wichtige Rolle bei der
Infektabwehr und beherbergt den
Geruchssinn. Chronische Nasenatmungsprobleme können daher nicht nur sehr lästig, sondern auch gesundheitsschädigend sein.
Um eine behinderte Nasenatmung erfolgreich
behandeln zu können, ist es hilfreich, "Hardware"- von "Software"-Problemen zu
unterscheiden.
Hardware:
Die
"Hardware" der Nase, also ihr anatomischer Aufbau, besteht aus aus der
knöchern-knorpeligen Nasenscheidewand (Septum), die die beide
Nasenhaupthöhlen, trennt, den Nasenmuscheln,
deren Schwellkörper den Luftstrom durch An- oder Abschwellen regulieren,
sowie den Nasennebenhöhlen.
Veränderungen der "Hardware", z.B. eine verkrümmte Nasenscheidewand, dauerhaft vergrößerte
Nasenmuscheln oder chronische Schleimhautschwellungen der Nasennebenhöhlen in Form von Polypen können zu einer dauerhaften Nasenatmungsbehinderung aufgrund
einer Einengung der Atemwege führen. In diesen Fällen kann eine Nasenoperation sinnvoll sein, die die Atemwege wieder frei macht.
Die Operationen können teilweise ambulant oder in lokaler Betäubung vorgenommen werden.
Software:
Die "Software" der Nase entspricht der Funktion ihrer Schleimhaut, die dafür sorgt,
dass die Atemluft ausreichend befeuchtet
und erwärmt wird, dass Staub und Fremdkörper gefiltert und abtransportiert und
Viren und Bakterien eliminiert werden. Sie produziert Schleim und kann je nach
Erfordernissen an- oder abschwellen und mehr oder weniger gut durchblutet sein.
Störungen der "Sortware" führen zu einer
zeitweisen oder dauerhaften Schwellung
der Nasenschleimhaut, einer vermehrten Sekretion,
Juckreiz oder einer Austrocknung aufgrund fehlerhafter oder verstärkter Reaktionen
der Schleimhaut. Ursachen können klimatische Faktoren (Klimaanlagen, Heizungsluft),
Medikamente (Blutdruckmittel, Entwässerungsmittel, Antidepressiva, Nasentropfen), Infekte
oder Allergien sein. Aber auch hormonelle Einflüsse (Schwangerschaft) und Stressfaktoren
(„Ich habe die Nase voll“) spielen eine Rolle.
Zur
Behebung von Softwareproblemen ist
die Wiederherstellung einer regulären Funktion erforderlich. Dies kann
z.B. durch eine antiallegische Therapie, das Umstellen von Medikamenten
oder
eine intensive Nasenpflege geschehen. Auch regulative Therapienverfahren
wie die Akupunktur können hier sehr gut helfen. Eine
Operation ist dagegen nicht sinnvoll, sondern verschelchtert häufig sogar noch die Beschwerden!!
Vorsicht vor abschwellenden
Nasensprays: Sie wirken durch eine Gefäßverengung im Bereich der Nasenmuscheln.
Da die Gefäße sich aber anschließend wieder erweitern und die Muscheln um so stärker
anschwellen, besteht hier ein hohes Abhängigkeitspotenzial. Abschwellende
Nasensprays haben daher bei der Behandlung chronischer Nasenatmungsprobleme
nicht zu suchen!