Dienstag, 3. Juli 2012

Schwindel im Alter

Schwindel ist eines der häufigsten Symptome im Alter und kann unter anderem zu einem erhöhten Sturzrisiko mit teilweise fatalen Folgen führen. Verantwortlich hierfür sind häufig mehrere Faktoren, die erst zusammengenommen zu den Gleichgewichtsstörungen und Schwindelgefühlen führen.

Neben Störungen der zentralen Gleichgewichtsregulierung im Gehirn durch Mikrodurchblutungsstörungen und Medikamente spielen Verschlechterungen des Sehens und Hörens sowie eine gestörte Sensibilität im Bereich der Füße eine wichtige Rolle. Aber auch die zunehmende Instabilität des Bewegungsapparates vor allem der unteren Körperhälfte und Herz-Kreislaufprobleme führen zu Gleichgewichts- und Koordinationsstörungen. Verschlechtert wird der Zustand zusätzlich häufig durch psychische Belastungen.



Diagnostisch muss daher neben einer ausführlichen Schwindelanamnese, die auch die Medikamenteneinnahme und psychische Symptome mit einschließt, eine Untersuchung der Sinnesorgane, des Herz-Kreislaufsystems, des Bewegungsapparates sowie der zentralen Regulation erfolgen. Dies sollte vom Hausarzt koordiniert werden.

Speziell um das Sturzrisiko einschätzen zu können, gibt es einfache Sturz-Screening-Untersuchungen, die vor allem von HNO-Ärzten angeboten werden.



Die Behandlung von Schwindel im Alter beruht auf drei Säulen:

  1. Ursächliche Behandlung:

    Krankhafte Veränderungen, die die Gleichgewichtsregulierung beeinträchtigen sollten möglichst ursächlich behandelt werden. Das kann z.B. eine Seh- oder Hörhilfe sein, eine durchblutungsfördernde Behandlung mit Ginko oder eine Hüft- oder Knieoperation.
  2. Symptomatische Behandlung:

    Genau wie man bei Schmerzen neben der ursächlichen Behandlung eine Schmerztherapie macht, sollte man bei Schwindelbeschwerden auch eine symptomatische Schwindeltherapie einleiten. Wichtig dabei ist, dass die Medikamente nicht zusätzlich müde machen, da sonst die Sturzgefahr steigt und die Kompensationsfähigkeit des Gehirns abnimmt. Moderne Kombinationspräparate erfüllen diese Bedingungen jedoch ideal.
  3. Gleichgewichtstraining:

    Um im wahrsten Sinne des Wortes wieder ins Gleichgewicht zu kommen muss sowohl die zentrale Gleichgewichtsregulation im Gehirn trainiert werden als auch der Bewegungsapparat stabilisiert werden. Hierfür eignen sich sowohl krankengymnastische Verfahren und Kurse als auch spezielle Schwindelübungen zu hause. Auch moderne Biofeedbackverfahren verbessern die zentrale Kompensation und mindern das Sturzrisiko.

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